Ostsee-Zeitung vom 03.08.2019

Neuer Treffpunkt in der KTV: Floristin bietet Kindern blumige Aussichten

 

Über ihrem  Musikwohnzimmer im Barnstorfer Weg möchte Heike Loeffler unter dem Projektnamen „Flower Kids“ einen Treffpunkt für den Nachwuchs schaffen.

Foto: Claudia Labude-Gericke

 

Musikwohnzimmer-Chefin Heike Loeffler startet „Flower Kids“-Projekt / Unterstützer gesucht

vON CLAUDIA LABUDE-GERICKE

 

Kröpeliner-Tor-Vorstadt. Welche Voraussetzungen es braucht, um richtig groß und stark zu werden, weiß Heike Loeffler genau. Künftig will die Floristin aber nicht nur Blumen gute Bedingungen zum Wachsen bieten, sondern auch Menschen: Die Inhaberin der „Flowerlounge“ und des Musikwohnzimmers – beides im Barnstorfer Weg – plant mit „Flower Kids“ ein Angebot für den Nachwuchs. „Wir wollen Kindern Räume bieten, in denen sie unbesorgt kreativ sein können und wo sie das Rüstzeug für ihre Zukunft erhalten“, sagt Heike Loeffler. Das passende Objekt für ihre Ideen zu finden, war nicht schwer. Es kam quasi von allein zu ihr. „Als ich hörte, dass die Diakonie aus den Räumen über dem Musikwohnzimmer auszieht, war das wie ein Zeichen und ich habe sofort Interesse dafür angemeldet“, erzählt die engagierte Unternehmerin. In dieser Woche wurde bereits der Mietvertrag für die drei Räume unterschrieben.

Für die Realisierung hofft Loeffler dennoch auf Unterstützer. Zusammen mit der Ostseesparkasse hat sie eine Sammelaktion gestartet – jeder gespendete Euro wird von der Ospa verdoppelt. Und das so lange, bis insgesamt 5000Euro Startkapital erreicht sind. Die Sammlung läuft noch bis zum 11.September. Je nach Höhe der Spende, können sich Unterstützer über unterschiedliche Dankeschön-Prämien freuen.

Voraussichtlich im Oktober sollen dann in den umgestalteten und eingerichteten Räumen die neuen Angebote für Kinder starten – und das an mindestens drei Tagen pro Woche. Geplant seien ganz verschiedene Dinge: Vom gesunden Kochkurs über Themennachmittage für mehr Nachhaltigkeit, Bastelkurse, Handarbeit, Musik oder auch Entspannungsübungen. Angesprochen werden Kinder jeden Alters, hauptsächlich aber vom Vorschulalter bis zum Beginn der Teenagerzeit.

„Die Räume sollen zwar Neugier fördern und auch Wissen vermitteln, aber nicht wie ein Klassenzimmer, sondern vielmehr wie eine Schatzkiste, die gefüllt ist mit ganz verschiedenen Dingen und von den Kindern geöffnet werden kann“, sagt die Initiatorin der „Flower Kids“, die auf dem Hinterhof des Hauses für ihre Blumenkinder auch Hochbeete aufstellen möchte.

Um alle Ideen realisieren zu können, hat Heike Loeffler bereits ein Team mit mehreren pädagogisch erfahrenen Ehrenamtlern um sich vereint. „Wer sich aber noch einbringen möchte, ist gern willkommen. Ob zum Vorlesen oder mit einem Hobby oder Talent, das er weitergeben möchte“, so die Initiatorin.

Auch wenn die Spendensammlung erfolgreich sein wird, soll es die Nachmittagsangebote für die Kinder nicht ganz umsonst geben. „Wir werden einen kleinen Obolus verlangen müssen – für die laufenden Kosten und auch als ein Zeichen der Wertschätzung“, sagt Heike Loeffler.

Vor rund drei Jahren hatte sie mit dem Musikwohnzimmer im Barnstorfer Weg eine gemütliche Begegnungsstätte geschaffen, die den Menschen einen Zugang zur Musik und Gemeinschaft bieten sollte. Die angebotenen Klaviernachmittage bei Kaffee und Kuchen sowie die abendlichen Konzerte von Musikern aus ganz Deutschland und sogar von weiter weg waren beliebt – und umsonst.

An der musikalischen Angebotsvielfalt konnte Loeffler zwar festhalten, nicht aber an der Kostenfreiheit. „Unter anderem Ausgaben wie Miete und die Gema fallen ja regelmäßig an“, erklärt die Musikwohnzimmer-Chefin. Deshalb sei innerhalb des dazugehörigen Vereins entschieden worden, für die freitäglichen Hutkonzerte eine sogenannte Tagesmitgliedschaft für zehn Euro anzubieten, die auch Essen und Getränke einschließt.

Und noch etwas ändert sich nach der Sommerpause im Musikwohnzimmer: Anstelle der bisherigen drei wöchentlichen Kaffeenachmittage mit Klaviermusik öffnet Heike Loeffler ihr Musikwohnzimmer ab September immer montags bis freitags und schon ab 11Uhr. Auch das kulinarische Angebot wird um eine kleine Speisekarte erweitert – neben Kaffee und Kuchen sollen noch gesunde Mittagsspeisen und Snacks serviert werden.

 

„Ich nenne es künftig Kreativ-Café“, sagt die Inhaberin, die auch selbst für die Speisenzubereitung sorgt und dabei nicht nur auf gesunde Ernährung, sondern auch auf Nachhaltigkeit setzt. „Wir servieren alles im Glas und – wenn jemand zum Beispiel etwas mit ins Büro nehmen will – auch mit Pfand für außer Haus“, macht sie auf die Änderungen neugierig, die ab dem Spätsommer Jung und Alt in den Barnstorfer Weg37 locken sollen. Denn das, was sie für Heike Loeffler sind, sollen ihre beiden Treffpunkte auch für die Gäste werden: „ein Stück Zuhause.“

 


Stohhalm Ausgabe November 2018

NNN Zeitungsartikel vom 25.03.2017

Artikel vom 25.03.2017

Norddeutsche Neueste Nachrichten GmbH

 

Der  Stress und die Hektik des Alltags  – all das ist sofort vergessen, wenn sich die Tür zum Musikwohnzimmer öffnet. Im Inneren des früheren Ladenlokals riecht es nach Kaffee und frisch gebackenem Kuchen, dazu erklingt Klaviermusik.  Vor gut einem Jahr hat Floristin Heike Loeffler im Barnstorfer Weg ein Herzensprojekt umgesetzt und ist damit zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Denn dort, wo sich heute ihr Musikwohnzimmer befindet, war früher der Blumenladen, mit dem sie ihr Geld verdient. „Wir haben uns 2011 dann ein paar Häuser weiter vergrößert“, blickt die Ziesendorferin zurück. Als der nach ihr eingezogene Laden für Mode- und Wohnaccessoires schloss, hatte Heike Loeffler nur kurz Zeit zu überlegen, was aus ihren früheren Räumlichkeiten werden sollte.

Sie entschied sich, ihre Leidenschaften an einem Ort zu vereinen und diesen für alle zu öffnen. „Das Musikwohnzimmer bietet nicht nur den Künstlern eine Bühne, sondern ist genau so ein Wohlfühlort für alle Zuhörer, denn Musik dient der Entspannung“, sagt Heike Loeffler. Und so vermitteln die Konzerte den Charme, bei guten Freunden ein willkommener Besuch zu sein.

Dafür sorgt auch das Ambiente: „Den Kuchen backe ich zusammen mit meinen Kindern, die mich tatkräftig unterstützen“, freut sich die Initiatorin über die Rückendeckung ihrer Familie. Jeder, mit dem sie über das Projekt spricht, spürt die Leidenschaft und Herzenswärme, die von den Beteiligten  hineingesteckt wird. „Wir hatten auch schon Kinder aus der Straße, die abends nach der Wanne  und vor dem Zubettgehen im Bademantel mit ihren Eltern hier waren und die  Musik genossen haben“, freut sich Heike Loeffler. Immer wieder ist das frühere Ladenlokal aber auch ein Ort, an dem sich Alleinstehende treffen. „Für Jugendliche gibt es genug Angebote, aber ab Mitte 40 sind viele einsam. Hierher kommen sie  als Fremde und gehen als Freunde“, weiß die 49-Jährige, die auf feste Unterstützer zählen kann. Zu den Mitwirkenden der ersten Stunde zählt George, der immer nachmittags als Hausmusiker für die Klaviermusik sorgt und das Instrument auch ins Musikwohnzimmer gebracht hat. „Er ist unsere wohlwollende Seele. Es ist eine Freude zu sehen, wie er das Klavier quasi streichelt und auch, im zuzuhören“, lobt die Hausherrin. Für den Rostocker ist das Musikwohnzimmer ein Ort, „an dem ich regelmäßig,  gern und gratis meine Spielkunst anbieten kann“, sagt der 48-Jährige.

Ebenfalls nicht mehr aus dem öffentlichen Wohnzimmer wegzudenken ist Frank Rusch, der als ehrenamtlicher Helfer in vielen Bereichen mit anpackt und dabei die Vielfalt genießt, die der Ort bietet: „Außer Rock – wegen der Lautstärke – hatten wir hier schon Musiker aller Richtungen da, sogar Rap. Wir sind offen für alles, was schön ist“, erklärt der  52-Jährige.

Damit das so bleibt, ist der Betreiberverein auf Spenden angewiesen. Seit Heike Loeffler die Türen ihres Musikwohnzimmers öffnete, hat sie viel Zeit und privates Geld  in das Projekt investiert.  Denn die Veranstaltungen kosten keinen Eintritt.

Besucher können den Ort und das Angebot mit freiwilligen Spenden wertschätzen. „Musik ist kein Luxus, ich möchte, dass auch derjenige sie konsumieren kann,  der es sich vielleicht gerade nicht leisten kann“, sagt Heike Loeffler. „Das Musikwohnzimmer soll ein Ort sein, an dem die Menschlichkeit regiert und nicht das Geld – wer hierher kommt, der soll keine Sorgen spüren“, so die engagierte Vereinsvorsitzende, die mittlerweile auch Yoga- und Blumenbinde-Kurse sowie Lesungen ins Programm genommen hat.

Wenn sie an die Zukunft des Musikwohnzimmers denkt, hat Heike Loeffler einen Traum. „Es wäre toll, wenn es Angebote wie das unsere auch in anderen Städten gibt und die Künstler, die hier auftreten, dann von einem Wohnzimmer ins nächste touren und die Menschen begeistern können.“

 

Claudia Labude-Gericke

 


Strohhalm Ausgabe August 2017

Deine Bühne in unserer Stadt

Mit Musik einen Ort der Gemeinschaft finden

 

Früher Nachmittag in Rostocks schönster individueller Geschäftsstraße, dem Barnstorfer Weg. Ich bin im Musikwohnzimmer, in Haus Nr. 37 zu einem Gespräch verabredet. Dienstags, mittwochs und donnerstags um 14.30 Uhr öffnet der Raum mit gemütlichen Sitzecken, Tischen und Stühlen für alle, die Freude an Klaviermusik haben und sich in wohnlichem, gemütlichem Ambiente entspannen möchten. Die Tische sind mit frischen Blumen geschmückt, die Wände stilvoll dekoriert.

Heike Loeffler, Inhaberin und Vorsitzende vom Dein Musik-Wohnzimmer e. V. begrüßt mich und bietet mir einen Platz, Kaffee und Kuchen an. Gerade habe ich mich gesetzt, als zwei Frauen in das Musikwohnzimmer eintreten und sich interessiert einen Eindruck verschaffen. Die beiden Gäste werden durch Frau Loeffler sogleich freundlich empfangen, sie stellt sich ihnen vor.

„Mir hat eine Bekannte von Ihrem Musikwohnzimmer erzählt, sie hat mir empfohlen, einmal vorbeizuschauen", entgegnet eine der beiden Frauen. Heike Loeffler schildert mit Leidenschaft, was sie hier alles bereits in die Tat umgesetzt hat und was sie noch vorhat. Sie sprüht geradezu vor Ideen. „Wir können die Welt allein nicht retten, aber jeder für sich kann ein bisschen für die Allgemeinheit tun", fügt sie hinzu.

Inzwischen ist auch der Pianist George eingetroffen, setzt sich an die Tasten und erfüllt den Wohnraum mit angenehmen Klängen. Die beiden Damen haben sich für den selbstgebackenen Zupfkuchen entschieden. Sie haben eine Menge über das Engagement der Vereinsmitglieder erfahren und sind sehr angetan von diesem Ort und den dahinter stehenden Gedanken.

Heike Loeffler ist gelernte Floristin und betreibt das Blumenfachgeschäft „Flower Lounge & Atelier" ein paar Häuser weiter, im Barnstorfer Weg 33. Die verbindende Sprache und Kraft der Musik ist ihr wichtig, eine Herzensangelegenheit. Daraus ist das Vorhaben gewachsen, Musik dort kostenlos zu ermöglichen, wo sie anderen Menschen Freude spendet. Nach Vereinsgründung im Februar 2016 ist die Begegnungsstätte nach und nach zu ihrer jetzigen Form gewachsen. Hier, in „unser aller Wohnzimmer", wie sie es nennt, möchte sie Musikliebhabern einen Rückzugsraum bieten, Künstlern und angehenden Künstlern eine Bühne, Jung und Alt eine Möglichkeit zum Austausch, zur Beschäftigung, zum Musizieren. Nicht jeder hat ein Klavier zuhause und wie vielen jungen Musikern fehlt eine Gelegenheit zum Auftritt vor Zuhörern! Hier können sich Musikbegeisterte unkompliziert in schöner Atmosphäre ausprobieren.

Freitag Abend ab 19 Uhr finden die Wohnzimmerkonzerte für Musiker jeder Stilrichtung statt.

Auch das Floristinnen-Wissen gibt sie gern weiter. Mit einem kostenlosen Blumenworkshop im Musik-Wohnzimmer und einer Reihe von Kursen im Jakobi-Stift der Rostocker Stadtmission. Seit April hat sie, zuerst jede Woche, dann alle 14 Tage, mit den Seniorinnen in der Pflegeeinrichtung Gestecke gestaltet. Das Material und die Blumen stellt ihr Laden zur Verfügung, die fertigen Blumengestecke können die Pflegeheimbewohner natürlich behalten. Es sei sehr schön zu sehen, welche Freude den älteren Damen die eigenständigen Handgriffe machen.

Das Musik-Wohnzimmer kann man auch für private Feiern und Kurse mieten. So wird zumindest ein Teil der Unkosten wieder eingespielt. Trotzdem ist der Verein natürlich auf Partner, Unterstützer und Spenden angewiesen. Dezent wird im Musik-Wohnzimmer auf die mögliche Gabe einer Spende für den Musiker, für den Unterhalt des Treffpunktes sowie Kaffee und Kuchen hingewiesen. „Jeder kann geben, was er für angemessen empfindet, oder was er geben kann. Manche Gäste sind noch unsicher, was sie spenden sollten, Sie hätten lieber einen konkreten Preis für ein Stück selbst gebackenen Kuchen oder eine Tasse Kaffee", berichtet Heike Loeffler. Doch das wird sich allmählich legen. Es geht den Vereinsmitgliedern vor allem darum, dass sich niemand ausgeschlossen fühlen muss. Wer nichts hat, um spenden zu können, ist genauso willkommen. „Auch deshalb möchten wir kein Cafehaus sein, es soll keine Hemmschwelle geben, sich einfach hier hineinzusetzen. Wir empfangen jeden gern." Auch Obdachlose und gestrande Menschen haben hier schon Aufnahme und bei ihrer Famille Hilfe gefunden.

Hilfe beim Kuchenbacken, beim Aufräumen und Geschirrspülen und zur Absicherung der Ôffnungszeiten kann das Team vom Musik-Wohnzimmer auf jeden Fall gebrauchen. Wenn Menschen wissen, wo sie sich sinnvoll einbringen können, sind viele gern dazu bereit, eh-renamtlich etwas Gutes zu tun. Davon ist Heike Loeffler überzeugt. Melden Sie sich, wenn Sie helfen möchten!

lm August macht das Musik-Wohnzimmer erst einmal Ferien, wird also geschlossen sein. 

Ab September können Sie sich wieder ein Bild machen und hineinlauschen.

Für den 6. Oktober ist ein großes Konzert mit mehreren Künstlern, die dem Musik-Wohnzimmer verbunden sind, in der Heiligen-Geist-Kirche geplant. Den genauen Termin werden wir im September im Strohhalm ankündigen.